Opa Jurek hatte ein bewegtes Leben: Kindheit und Jugend in Warschau, wo im September 1939 die deutschen Besatzer einmarschierten, Deportation nach Auschwitz, Neuanfang im Städtchen Opole unter einem totalitären Nachkriegsregime und dem real-existierenden Sozialismus. Seinen Enkeln, die sein Leben in Erinnerung behalten und "ja nichts vergessen" sollten, erzählte er oft von seinen Erlebnissen, und nach seinem letzten und endgültigen Tod geben sie diese persönlichen Geschichten, die ebenso ein Familien- und Alltagspanorama wie auch ein Geschichtsbild Polens sind, an uns weiter. In seinen Schilderungen entpuppt sich Opa Jurek als bauernschlauer Überlebensstratege, der mit einem den Schmerz nicht verleugnenden Humor von Krieg, Hunger und geplatzten Träumen erzählt - ein Individuum im großen Ganzen, das sich nie unterkriegen ließ.
Die vielen Tode unseres Opas Jurek ist Nawrats dritter Roman und zugleich der erste, in dem sich der 1979 in Opole geborene Autor mit seiner Familiengeschichte auseinandersetzt.
"... ein geradezu klassischer Schelmenroman ..."
(Artur Becker, Frankfurter Rundschau)
Förderpreis zum Bremer Literaturpreis 2016
Alfred-Döblin-Medaile der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz 2016
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